Museu Marítim, das Schifffahrtsmuseum in Barcelona | Barcelona, die sonnige katalanische Metropole am Meer, lockt Städtereisende mit ihrer reichen Geschichte, vielfältigen Kultur sowie ihrer architektonischen Schönheit. Bei einem Bummel durch die bunten Straßen der Stadt werdet ihr zahlreiche Sehenswürdigkeiten entdecken oder könnt in den Museen der Stadt imposante Kunstwerke bestaunen.
Wenn ihr euch für Seefahrt, für Schiffe und die Sieben Weltmeere interessiert, ist das Museu Marítim de Barcelona (MMB) unbedingt einen Besuch wert. In dem historischen Gebäude einer alten Werft untergebracht, offenbart euch dieses Schifffahrtsmuseum eine beeindruckende Sammlung, die die maritime Historie Spaniens beleuchtet. So könnt ihr in dem, nur wenige Schritte vom Hafen gelegenen Museum in die Welt der spanischen Entdecker eintauchen.
Was kann man im Schifffahrtsmuseum sehen?
Im Schifffahrtsmuseum von Barcelona gibt es ungeheuer viel zu sehen und zu erleben. Die permanent gezeigte Sammlung selbst ist in mehreren Ausstellungsräumen thematisch aufbereitet. So wird sich in einem Raum mit der Eroberung der Meere beschäftigt und in einem anderen gezeigt wie der Alltag der Seeleute und das Leben an Bord ablief. Ihr bekommt hier einen Einblick in das maritime Leben in Krieg und Frieden. Zu sehen gibt es Seekarten und Kompasse, Anker und Kanonen, archäologische Fundstücke und prächtige Gallionsfiguren.
Ein besonderes Highlight ist die in Originalgröße nachgebaute Galeere „Real“. Sie war das Flaggschiff der Flotte „Santa Liga“ von Don Juan de Austria in der Seeschlacht von Lepanto. Die größte Schlacht im Mittelmeerraum fand 1571 bei Griechenland statt und wurde gegen die Flotte des Osmanischen Reiches geführt. Die prachtvolle „Real“ steht in der Haupthalle des Museum und nimmt dort fast den gesamten Platz ein. Durch die indirekte Beleuchtung ist das Schiff hervorragend in Szene gesetzt und trumpft mit ihrer goldenen Pracht richtig auf. Man kann sich nur zu gut vorstellen, wie die gewaltige Galeere die Meereswogen durchschnitt und auf die gegnerische Flotte zusteuerte.
Direkt am Eingang des Museums fällt euch sicherlich auch ein dickes, rundliches U-Boot aus Holz auf. Es handelt sich hierbei um den Nachbau des weltweit ersten U-Bootes. Die „Ictineo I.“ wurde 1858 von Narcis Monturiol in Barcelona erfunden und lief 1859 zu ihrer Jungfernfahrt aus. Im Hafen der Stadt absolvierte das kleine U-Boot mit mechanischem Antrieb den ersten Tauchgang.
Zur Sammlung des Museums gehören außerdem 10 historische Schiffsnachbauten, die im Hafen von Barcelona zu sehen sind. Der dreimastige Schoner „Santa Eulalia“ von 1918 hinterlässt dabei wohl am meisten Eindruck.
Eintrittspreise zum Besuch des Schifffahrtsmuseums
Eintrittskarten können nur vor Ort an den Ticket Schaltern des Museums erworben werden. Dabei gibt es Ermäßigungen für Kinder und Jugendliche, Studenten, Senioren und Personen mit Behinderungen. Die Preise im Einzelnen:
Museu Maritim | Eintritt | Tickets |
---|---|---|
Erwachsene | 10,00 € | Kasse vor Ort |
Jugendliche 7-16 J | 5,00 € | Kasse vor Ort |
Studenten, Senioren 65+ | 5,00 € | Kasse vor Ort |
Personen mit Behinderungen | 5,00 € | Kasse vor Ort |
Kinder 0-6 J | Frei | Kasse vor Ort |
Der Eintrittspreis schließt die Besichtigung des dreimastigen Schoners „Santa Eulalia“ im Hafenbecken von Barcelona mit ein. Wer nur an der Besichtigung des historischen Segelschiffes interessiert ist zahlt 3,00 € oder ermäßigt 1,00 €.
Während der Zugang zum Schifffahrtsmuseum für Personen mit Behinderungen uneingeschränkt möglich ist, gilt dies nicht für Personen im Rollstuhl auf dem Dreimastschoner.
Öffnungszeiten Schifffahrtsmuseum in Barcelona
Bis auf wenige Ausnahmen im Jahr hat das Museo Marítim in Barcelona die folgenden Öffnungszeiten:
- Montag bis Sonntag von 10:00 bis 20:00 Uhr
- Sonntag ab 15:00 – Freier Eintritt
- Am 24. und 31. Dezember geöffnet bis 15:00 Uhr
- Letzter Einlass 1 Stunde vor Schließung des Museums
- Geschlossen am 1. und 6. Januar, sowie am 25. und 26. Dezember
Etwas anders hingegen sind die Öffnungszeiten für die Besichtigung des Segelschoners „Santa Eulalia“:
- Sommer – April bis Oktober tägl. von 10:00 bis 20:30 Uhr; Samstag ab 14:00 Uhr
- Winter – November bis März von 10:00 bis 17.30 Uhr; Samstag ab 14.00 Uhr
- Geschlossen am Montag
Wie lange dauert die Besichtigung?
Im Schnelldurchgang lässt sich das Museu Maritim definitiv nicht erkunden. Dafür ist die Sammlung viel zu umfangreich und außerdem sitzt euch ja niemand mit der Stoppuhr im Nacken. Betrachtet vor allem die „Real“ in all ihrer Pracht ausgiebig und besucht auch den Schoner „Santa Eulalia“, der betreten werden darf. An Bord erfahrt ihr Einiges über die Seefahrt und auch, dass die Heiligen Drei Könige jedes Jahr mit diesem Schiff nach Barcelona kommen.
Die Seemacht Spanien
Das Museu Marítim widmet sich ausgiebig der Geschichte Spaniens als herrschaftliche Seemacht. Ende des 15. Jahrhunderts lieferten sich die großen Seefahrernationen Spanien und Portugal ein wahres Wettrennen als Entdecker der Welt und Bezwinger der Meere. Die Gier nach Ruhm und Reichtum trieb sie dabei um.
Eher zufällig entdeckte ein gewisser Christoph Kolumbus, unter spanischer Flagge segelnd, dann auch Amerika. Auch Ferdinand Magellan, der Pionier der Weltumseglung, stach für die spanische Krone in See. Im 16. Jahrhundert war die spanische Kriegsflotte, die sogenannte Armada, ein Garant für die Vormachtstellung Spaniens auf See.
Geschichte des Museums
Bereits 1936 wurde das Schifffahrtsmuseum ins Leben gerufen, um der Erhaltung, der Erforschung sowie der Förderung des Seefahrer-Erbes Spaniens zu dienen. Man wollte der ehemaligen spanischen Seemacht und dieser wichtigen Ära der Landesgeschichte eine Art Denkmal setzen, sie nicht in Vergessenheit geraten lassen. Den Grundstock für das Museum bildete die Sammlung von Navigationsinstrumenten und Schiffsmodellen der 1769 gegründeten Nautikschule von Barcelona.
Diese befand sich in dem markanten Gebäude einer Werft aus dem 13. Jahrhundert. In den „Drassanes Reials de Barcelona“, den königlichen Werften, wurden im Auftrag von Pedro III. von Aragon die Galeeren gebaut, die den Kern seiner Flotte bildeten. Das historische Werftgebäude in gotischer Architektur setzt die Sammlung perfekt in Szene, ja bildet als maritimes Bauwerk gar eine Einheit mit ihr. Seit 1976 steht die über 700 Jahre alte Werft auch unter Denkmalschutz. Eröffnet wurde das Schifffahrtsmuseum erst 1941, nachdem der Spanische Bürgerkrieg beendet war.
Souvenir-Shop im Museum
Im Museum findet sich ein kleiner aber feiner Souvenirshop, der nicht nur das Herz von Fans der Seefahrt höher schlagen lässt. Denn hier entdeckt ihr neben originellen Andenken an euren Besuch im Museu Marítim, auch noch nette Mitbringsel für die Daheimgebliebenen. Vielleicht ein kleines „Buddelschiff“, das immer wieder die Frage aufwirft, wie das Schiffchen in die Flasche kam. Wisst ihr denn die Lösung?
Gesamteindruck des Museums – Lohnt sich der Besuch?
Schon wenn man sich dem Schifffahrtsmuseum nähert, ist man von seinem Äußeren angetan. Riesige Fenster und Glasfronten erlauben den Blick ins Innere und lassen so die Neugier wachsen. Ein Besuch des Museums ist nicht nur für abenteuerlustige Kinder und Geschichtsinteressierte auf Spuren der Seefahrer ein Muss. Auch für Fans von architektonischen Meisterwerken lohnt es sich, das MMB zu erkunden. Die typische Werftarchitektur beeindruckt mit gotischer Massivität und bildet damit den idealen Rahmen und Raum für die Sammlung.
Auch wenn sie überaus vielfältig ist und unzählige Ausstellungsstücke zu sehen sind, erschlägt sie den Besucher nicht. Denn die Aufteilung in unterschiedliche Themengebiete hilft bei der Erkundung und wenn man sich für einen Bereich so gar nicht interessiert, kann man sich getrost dem nächsten zuwenden. Man merkt, wie sorgfältig sich hier der Seefahrer-Geschichte Spaniens gewidmet wird und welchen Stellenwert sie für das spanische Volk hat. Fazit: Ein Besuch lohnt sich definitiv.
Wo liegt das Schifffahrtsmuseum von Barcelona?
Das Museu Marítim hat für Besucher eine Traumlage in Barcelona. Am Ende der berühmten Rambla und nur wenige Meter vom Hafen und Meer entfernt. Adresse: Av. de les Drassanes, 08001 Barcelona.
Die nächstgelegene Metrostation der grünen Linie L3 ist Drassanes. Wer mit der lila Linie L2 unterwegs ist, der kann auch in Para.lel aussteigen. Von dort ist es auch nicht weit zum Schifffahrtsmuseum. Wer die Stadtrundfahrt mit dem Bus Turístic gebucht hat, der kann für den Museumsbesuch die rote Tour am Stopp Colom – Museu Marítim unterbrechen.
Zum Museu Marítim gehört, wie bereits erwähnt, auch ein historisches Segelschiff von 1918, die „Santa Eulalia“. Es liegt am Pier Moll de la Fusta, etwa 350 Meter vom Museumsgebäude entfernt. Karteninhaber für das Museum haben auch freien Eintritt auf das Deck des Schiffes.
Das Segelschiff ist ein dreimastiger Schoner, der vom Schifffahrtsmuseum Barcelona ersteigert und restauriert wurde. Das 47 Meter lange Schiff wurde mehr oder weniger in seinen Originalzustand zurückversetzt und wieder seetüchtig gemacht, sodass es heute auch wieder das Mittelmeer befahren kann. Während einer Besichtigung kann man alles über das Segeln der damaligen Zeit erfahren.
Was kann man in der Nähe besichtigen?
In der Nähe des Schifffahrtsmuseums kann man sich den ganzen Tag über aufhalten bei vollem Barcelona Feeling. Hier eine Liste meiner Highlights, die man alle in kürzester Zeit zu Fuß erreichen kann:
➤ Attraktionen zur Besichtigung – Ganz in der Nähe hat man die Möglichkeit eines der bedeutenden Bauwerke von Antoni Gaudi zu erleben, den Palau Güell. Das Stadtpalais im Stil des Modernisme ist eines der ersten großen Werke des katalanischen Stararchitekten und zieht zahlreiche Besucher an. Lehrreich und unterhaltsam geht es zu im Museu de Cera, einem Wachsfiguren Museum, in dem man auch viel über Spaniens Geschichte und ihre handelnden Personen erfährt. Zu den Top Sehenswürdigkeiten für eine Besichtigung zählt Europas größtes Museum für Meereskunde des Mittelmeers, das Aquarium, im nahen Hafen gelegen.
➤ Wasser, Strand und Meer – Entspannt geht es zu bei einer Pause auf der Rambla del Mar, einer Holzbrücke mit außergewöhnlicher Architektur, die wie ein Steg über dem Wasser zu schweben scheint. Die stressfreie Atmosphäre setzt sich fort bei einem Spaziergang vom Port Vell, dem alten Hafen, in dem viele tolle Yachten liegen, bis zum bekanntesten Stadtstrand von Barcelona, der Playa de la Barceloneta. Wer es ganz ruhig mag, der entscheidet sich für eine Schiffsrundfahrt in den berühmten „Golondrinas“, die regelmäßig direkt vorm Museu Marítim ablegen.
➤ Bummeln, Sightseeing und Shopping – Das steht für das Flanieren über die weltberühmte La Rambla, die Auffahrt zur Aussichtsplattform der Kolumbussäule und das Einkaufserlebnis im modernen Shoppingcenter Maremagnum.
➤ Essen, Trinken und Schlafen – Leckere Tapas gibt es im Güell Tapas Restaurant, Carrer Nou de la Rambla, 20, eine Seitengasse von der La Rambla. Im nahegelegenen Shopping Center Maremagnum gibt ebenfalls eine Vielzahl von Bars und Restaurants mit verschiedenen kulinarischen Richtungen. Meerblick garantiert!
Geheimtipp: Auf der Dachterrasse des Museu d’Història de Catalunya – dem Museum der Geschichte Kataloniens – befindet sich eine große Terrasse mit einem Café. Von dort hat man einen grandiosen Ausblick auf den Port Vell. Wenig überlaufen und wer möchte kann auch noch das Museum besuchen.
Wem dieser Teil von Barcelona besonders gefällt schaut sich am besten meinen Hoteltipp Hotel 54 Barceloneta an.
Nicht nur das Schifffahrtsmuseum selbst, sondern die ganze Hafengegend am Museu Marítim ist auch interessant für Barcelona Besucher mit Kindern. Man braucht für einen Tag keine Verkehrsmittel und es ist für Jung und Alt jeden Alters etwas dabei. Wenn das nicht reicht, dann gibt es auch noch den nahegelegenen Zoo von Barcelona oder die Möglichkeit sich Fahrräder zu leihen für eine Tour auf der Strandpromenade.